Mangas kamen Anfang der 1980er Jahre nach Frankreich und fanden schnell ihr Publikum. Im Jahr 2023 wurden in Frankreich 39,6 Millionen Exemplare verkauft, was laut GfK, einem weltweit tätigen Marktforschungsinstitut, mehr als jedem zweiten Comictitel entspricht. Diese Zahl ist zwar im Vergleich zu den Vorjahren gesunken, aber immer noch hoch genug, um Frankreich hinter Japan zum zweitgrößten Manga-Land der Welt zu machen. Manga begeistern heute Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen, und in den Buchhandlungen werden sehr viele Titel für alle Zielgruppen angeboten. Die meisten Kenner kennen den Unterschied zwischen einem Shonen, einem Shojo, einem Seine, einem Seijin...
Das Guimet-Museum, das für seine außergewöhnliche Sammlung, die der asiatischen Kunst gewidmet ist, bekannt ist, bietet eine einzigartige Begegnung zwischen Tradition und Moderne. Die Ausstellung beginnt mit einer Erkundung der Ursprünge des Manga und beleuchtet historische Werke wie bemalte Schriftrollen, Drucke und illustrierte Bücher aus dem 18. und 19. Dieser erste Teil enthüllt die Einflüsse, die den Manga geformt haben: die satirische Presse, das Kamishibai (Bildertheater auf der Straße) und die ersten Schritte des Zeichentrickfilms. Außerdem lernen wir die Pioniere des modernen Manga kennen, wie Osamu Tezuka, der Generationen von Mangaka den Weg ebnete.
Der Rundgang geht noch weiter: Er erkundet auch die Entwicklung des Mangas im 20. Jahrhundert. Popkulturfans werden auf ikonische Figuren wie Naruto treffen, die auf neue Weise mit den historischen Sammlungen des Museums in Dialog treten. Die Ausstellung beleuchtet neue Erzählweisen und Experimente zwischen den Genres und enthüllt den kreativen Reichtum des zeitgenössischen Manga. Ein Highlight dieses Teils ist die Präsentation von Haute-Couture-Kleidern, die direkt von der Manga-Welt inspiriert wurden und den weltweiten Einfluss dieser Kunstform unterstreichen.
Der zweite Teil, der sich im zweiten Stock des Museums befindet, befasst sich mit den humorvollen und erbaulichen Werken der vergangenen Jahrhunderte, bevor die modernen Mangas entstanden. Hier erfährt man, wie Japan schon damals fesselnde Bilder und Erzählungen verwendete, um Charaktere auf humorvolle oder übertriebene Weise darzustellen.
Schließlich ist ein spezieller Raum dem berühmten Hokusai-Druck Unter der großen Welle vor Kanagawa gewidmet. Sie können seine zahlreichen Neuinterpretationen, insbesondere in Mangas und franko-belgischen Comics, bewundern und so den kulturellen Dialog, der sich um dieses ikonische Werk rankt, hervorheben.
Verpassen Sie nicht diese Ausstellung, die vom 19. November 2025 bis zum 9. März 2026 zu sehen sein wird. Sie können in die Geschichte und die Welt des Manga eintauchen, zwischen künstlerischem Erbe und zeitgenössischen Kreationen. Ein Muss für alle, die diese Kunst, die auf der ganzen Welt fasziniert, entdecken oder wiederentdecken möchten.
Termine und Öffnungszeiten
Von 19. November 2025 bis 9. März 2026
Standort
Nationalmuseum für Asiatische Kunst Guimet
6, place d´ Iéna - 19, avenue d´ Iéna
75116 Paris 16
Zugang
Metro Linie 9 Station "Jena"
Offizielle Seite
www.guimet.fr