Wir beenden unsere Tour durch die Pariser Dörfer, in denen wir uns durchaus vorstellen könnten zu leben, mit dem Viertel Charonne, das ehrlich gesagt wie ein kleines Dorf aussieht.
Und das ist auch richtig so, denn es war einmal eines! Im Jahr 1860 wurde das Dorf Charonne von Napoleon III. annektiert und zu einem eigenständigen Stadtteil von Paris erklärt. Der besagte Stadtteil befand sich damals rund um die schöne Kirche Saint-Germain-de-Charonne und ihren Friedhof (der heute noch zu sehen ist!), deren Geschichte und Architektur wir Ihnen hier ausführlich beschrieben haben.
Das Dorf Charonne hat sich seinen früheren Arbeitercharme bewahrt, als hier noch zahlreiche Manufakturen (Leder, Streichhölzer, Kerzen oder auch Hüte) angesiedelt waren. Gepflasterte Gassen mit niedrigen Häusern, blumengeschmückte Gärten, alte Straßenlaternen und kleine Kneipen sind hier allgegenwärtig. Diese längst vergangenen Zeiten spürt man besonders in einigen Straßen des Viertels, wie der Rue Riblette.
In der Nähe befinden sich der Pavillon de l'Ermitage, ein Überbleibsel des ehemaligen Schlosses von Bagnolet, und sein kleiner Park, die einen längeren Aufenthalt lohnen, um sich auszuruhen oder die wechselnden Ausstellungen im Inneren des Pavillons zu besichtigen; dieKirche Saint-Jean-Bosco, ein kleines Art-Déco-Wunder aus den 1930er Jahren; der Jardin Naturel Pierre-Emmanuel, ein verwilderter Garten; und die Rue des Vignoles, die von einem Dutzendgrüner Sackgassen durchzogen ist und absolut bezaubernd ist.
Das 20. Arrondissement und seine kleinen Dörfer haben in Sachen Ruhe und Grün viel zu bieten!