Leurs Enfants après Eux, Verfilmung des Goncourt 2018 durch die Brüder Boukherma: Meinung und Trailer

, dieVerfilmung des Buches Leurs Enfants après Eux von Nicolas Mathieu (Prix Goncourt 2018 )durch die Brüder Ludovic und Zoran Boukherma, lief beim letzten Filmfestival in Venedig in der offiziellen Auswahl und wurde dort mit dem Marcello-Mastroianni-Preis für Paul Kircher als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Der Film soll am 4. Dezember 2024 in die französischen Kinos kommen.

August 92 in Heillange (das fiktive Pendant zu Hayange im Département Moselle), einem verlorenen Tal im Osten, rostige Hochöfen in der Ferne, die nicht mehr brennen, eine Bergarbeitersiedlung. Der vierzehnjährige Anthony(Paul Kircher) langweilt sich zutiefst. An einem heißen Nachmittag am See lernt er Stéphanie(Angelina Woreth) kennen. Die Liebe auf den ersten Blick ist so groß, dass er sich am selben Abend heimlich das Motorrad seines Vaters(Gilles Lellouche) ausleiht, um zu einer Party zu fahren, wo er hofft, sie wiederzufinden. Als er am nächsten Morgen feststellt, dass das Motorrad verschwunden ist, ändert sich sein Leben schlagartig.

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Von 1992 bis 1998 folgt der Film, der wie der Roman in Zweijahresabschnitte unterteilt ist, dem Leben von Anthony; und wie die Kapitel des Buches von Nicolas Mathieu ist auch er von Musik aus der Zeit durchzogen (Modern Talking, Boney M, Metallica, NTM, unser National Johnny). Die Brüder Boukherma haben eine gelungene, aber vorsichtige Adaption geschaffen, ohne wirkliche Höhenflüge oder Funken der Inszenierung.

Der Film befasst sich mit den universellen Themen der Adoleszenz, der ersten Liebe, die sich über Jahre hinzieht, und der Identitätssuche - oder wie man aus seinem Herkunftsmilieu ausbricht - und erinnert in dieser Hinsicht an einen anderen Film, der gerade in den Kinos läuft, L'Amour Ouf von Gilles Lellouche. Der französische Schauspieler und Regisseur wollte ebenfalls die Verfilmung des Goncourt auf die Leinwand bringen, bevor er sich auf die Adaption des Buches von Neville Thompson konzentrierte. Und wie Lellouches Film hat auch der Spielfilm von Ludovic und Zoran Boukherma Schwierigkeiten, das Herz zu berühren.

Das Regieduo schafft es dennoch, aus seinem Film ein echtes Retro-Bonbon zu machen, an dem man dank einer peniblen Nachbildung zwei Stunden lang saugen kann, wobei seine Langatmigkeit die lange Zeit der Ferien und die Langeweile der Jugend in den Regionen einfängt. Aber seine Darsteller haben Schwierigkeiten, sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen, mit Ausnahme von Lellouche und seiner körnigen und reliefartigen Figur von Anthonys Vater, einem notorischen Alkoholiker, der aber kein schlechter Kerl ist, und Paul Kircher, der definitiv einer der Schauspieler seiner Generation ist, den man im Auge behalten sollte.

Es ist auch schade, dass die beiden Regisseure nicht die Zeit gefunden haben, in den immerhin 2 Stunden und 15 Minuten des Films dem wirtschaftlichen Hintergrund dieser französischen Region, die der Globalisierung geopfert wurde, mehr Bedeutung beizumessen - ein zentrales Thema in Nicolas Mathieus Werk.

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