La Chambre d'à Côté: Drama von Pedro Almodóvar über Sterbehilfe mit Julianne Moore und Tilda Swinton

Von Julie de Sortiraparis · Veröffentlicht am 27. November 2024 um 12:11
Das Zimmer nebenan, ein Drama von Pedro Almodóvar mit Julianne Moore und Tilda Swinton, erforscht die Komplexität von Frauenfreundschaften und deren Geheimnisse. Im Kino am 8. Januar 2025.

Der Meister des spanischen Kinos, Pedro Almodóvar, kehrt mit Das Zimmer nebenan zurück, einem ergreifenden Drama, das von zwei bedeutenden Schauspielerinnen, Julianne Moore und Tilda Swinton, getragen wird. Der Regisseur, der für seine emotionalen Werke wie Alles über meine Mutter und Schlechte Erziehung bekannt ist, verfilmt dieses Mal den Roman What Are You Going Through von Sigrid Nunez. Der Film verspricht eine Erkundung der komplexen Beziehungen zwischen zwei Frauen, die seit langem befreundet sind und sich nach Jahren der Trennung wieder treffen. Mit einer beeindruckenden Besetzung, zu der auch John Turturro und Alessandro Nivola gehören, versprichtLa Chambre d'à Côté eine intensive Reflexion über menschliche Beziehungen, wobei Almodóvars einzigartige visuelle Note erhalten bleibt.

Wo und wann kann man La Chambre d'à Côté in Frankreich sehen?

La Chambre d'à Côté wird ab dem 8. Januar 2025 in den Kinos zu sehen sein.

Synopsis: Ingrid und Martha sind langjährige Freundinnen, die ihre Karriere bei derselben Zeitschrift begonnen haben. Als Ingrid eine erfolgreiche Romanautorin und Martha eine Kriegsreporterin wurde, trennten sich ihre Wege. Doch Jahre später kreuzen sich ihre Wege unter beunruhigenden Umständen wieder...

Pedro Almodóvars neuester Film, Das Zimmer nebenan(The Room Next Door), markiert einen ehrgeizigen Meilenstein in der Karriere des spanischen Regisseurs. Das Drama, das bei den Filmfestspielen von Venedig 2024 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, erkundet universelle Themen wie Freundschaft, Krankheit und das Recht, in Würde zu sterben. Der Film, der von den beiden Filmikonen Tilda Swinton und Julianne Moore gespielt wird, folgt Almodóvars intimer Ader mit einem theatralischen Touch, der für Diskussionen sorgte. Zwar wurde das Werk für seine Leistungen und seine sorgfältige Ästhetik gelobt, doch einige erzählerische und formale Entscheidungen ließen einen Teil der Zuschauer unbefriedigt.

Martha(Tilda Swinton), eine Kriegsreporterin mit Krebs im Endstadium, trifft sich mit ihrer langjährigen Freundin Ingrid(Julianne Moore), einer Autorin, die sich auf Autofiktion spezialisiert hat. Ingrid ist eine Frau, die von ihrer viszeralen Angst vor dem Tod geplagt wird, die sie in ihrem neuesten Buch erforscht. Paradoxerweise ist sie es, die so schlecht auf das Lebensende vorbereitet ist, die sich bereit erklärt, Martha in ihren letzten Augenblicken zu begleiten. Diese Dynamik, die von Angst, Zurückhaltung, aber vor allem von tiefer Liebe geprägt ist, bildet das emotionale Herz des Films.

Auf der visuellen Ebene liefert Pedro Almodóvar ein Werk von großem Reichtum. Marthas lichtdurchflutete Wohnung ist mit farbenfrohen Gemälden geschmückt, die an die Werke zeitgenössischer Meister erinnern. Diese vibrierenden Akzente stehen im Kontrast zu Ingrids Wohnung, die mit antiken, auf Trödelmärkten gefundenen Möbeln ausgestattet ist, die von ihrer Vorliebe für Gegenstände zeugen, die Geschichten in sich tragen. Der Höhepunkt des Films findet schließlich in einem wunderschönen, abgelegenen Haus inmitten der Natur statt, wo Martha beschließt, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Das Haus mit seiner riesigen Terrasse und den Liegestühlen, die einen freien Blick auf einen beruhigenden Wald bieten, wird zu einem Ort der Ruhe und der Introspektion, der durch eine akribische künstlerische Leitung sublimiert wird.

Tilda Swinton und Julianne Moore liefern technisch einwandfreie Leistungen ab, aber ihr Spiel wirkt manchmal zu distanziert. Während ihre Figuren erschütternde Situationen durchleben, verhindert eine gewisse emotionale Kälte, dass der Zuschauer ihren Schmerz voll und ganz nachvollziehen kann. Die Dialoge sind oft übertrieben, und die Schauspielerinnen wenden sich direkt an die Kamera.

Diese erklärende Erzählweise schwächt die emotionale Wirkung. Die Figuren erinnern sich an ihre gemeinsame Vergangenheit, indem sie sich gegenseitig Ereignisse erzählen, die sie gemeinsam erlebt haben, wodurch der Eindruck entsteht, dass sie sich mehr an die Zuschauer als an sich selbst wenden. Diese Entscheidung ist zwar aus der Perspektive des Theaters vertretbar, verhindert jedoch die Immersion und schränkt die gefühlte Empathie für ihre Dilemmas ein.

Schlagfertige Repliken wie "Sterbende sollten das Recht haben, in Würde zu sterben" oder "Die Welt ist absurd und unmenschlich" klingen eher wie theatralische Erklärungen als Momente eines authentischen Dialogs. Dieser Ansatz ist zwar mutig, trägt aber zum Eindruck einer etwas zu sehr intellektualisierten Inszenierung bei.

Das Thema Sterbehilfe und das Recht, in Würde zu sterben, ist heute relevanter denn je. Pedro Almodóvar behandelt diese Frage aufrichtig, wählt aber manchmal ein nostalgisches Prisma, das mit der brennenden Aktualität der Debatte kollidiert. Einige Szenen, wie die, in der Martha erzählt, dass sie über einen Mathematiker im Dark Web eine Euthanasiekapsel erworben hat, grenzen an Absurdität und schwächen die Glaubwürdigkeit der Handlung. Diese Details trüben eine Aussage, die einen stärker in der Realität verankerten Ansatz verdient hätte.

Dieser Film richtet sich vor allem an Liebhaber des Autorenkinos, die für existentielle Themen und intime Reflexionen über Freundschaft und Tod empfänglich sind. Auch Zuschauer, die introspektive Werke schätzen, in denen die Emotionen aus dem Schweigen und den Blicken entstehen, werden hier auf ihre Kosten kommen. Wer die Arbeit von Pedro Almodóvar mit seiner tadellosen künstlerischen Leitung und seinen geschliffenen Dialogen mag, wird von diesem Einblick in die Intimität zweier Frauen, die mit dem Unausweichlichen konfrontiert sind, begeistert sein. Zuschauer, die auf der Suche nach einer flüssigen Erzählung oder rohen Emotionen sind, könnten jedoch durch die theatralische und distanzierte Art des Films verwirrt werden.

Alles in allem ist La Chambre d'à côté ein Werk, das die Meinungen spaltet. Obwohl Pedro Almodóvar einmal mehr seine Beherrschung der visuellen Codes und seine Fähigkeit, universelle Themen anzusprechen, unter Beweis stellt, krankt der Film an einem Übermaß an Theatralik und an Dialogen, die falsch klingen. Trotz lobenswerter Absichten und renommierter Schauspielerinnen können die Emotionen kaum durchdringen und lassen den Zuschauer bewundernd, aber distanziert zurück.

La Chambre d'à côté wird Liebhaber des introspektiven Kinos durch seine Reflexion über ethische Fragen und seine gepflegte Ästhetik ansprechen. Eine zu starre Inszenierung und narrative Ungeschicklichkeiten könnten jedoch einen Teil des Publikums verprellen.

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Praktische Informationen

Termine und Öffnungszeiten
Ab dem 8. Januar 2025

× Unverbindliche Öffnungszeiten: Um die Öffnungszeiten zu bestätigen, wenden Sie sich an die Einrichtung.
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