L'Envers du décor, im Palais de la Porte Dorée, ist für eine siebte Ausgabe zurück. Am 3. und 4. Februar 2024 treffen sich zahlreiche Künstler mit Ihnen, um kostenlose, neuartige und zeitgenössische Installationen und Animationen zu entdecken. Sind Sie bereit? Achtung, es wird glitzern!
Die neue Ausgabe von L'Envers du décor wird im Palais de la Porte Dorée enthüllt! Dieses kostenlose Festival für zeitgenössische Kunst bietet den Parisern am 3. und 4. Februar 2024 ein Wochenende voller kostenloser Veranstaltungen. Im siebten Jahr in Folge bietet uns das Festival L'Envers du décor ein festliches Programm, das die größten Talente derzeitgenössischen Kunst in den Vordergrund stellt. Installationen, Konzerte, Performances, Aufführungen... Die in diesem Jahr eingeladenen Künstler haben sich zu unserem größten Vergnügen mächtig ins Zeug gelegt!
An diesem ersten Februarwochenende erwachen der Palast und seine verschiedenen Räume zum Leben. Erkundung des Unterbewusstseins, Lesung poetischer Texte, immersives Panorama... Es erwarten uns tolle Überraschungen! Wir zögern nicht länger: Zu diesem besonderen Anlass sind alle Einrichtungen des Festivals kostenlos zugänglich. Beachten Sie jedoch, dass die Performances nur mit Reservierung zugänglich sind und dass das Aquarium kostenpflichtig bleibt.
Ungeduldig? Wir verstehen das, wir auch! Hier sind die Momente, die Sie bei dieser Ausgabe von L'Envers du décor 2024 nicht verpassen dürfen:
Performances
Auf Vorbestellung
- DER PALAIS DE LA PORTE DORÉE AUF DER COUCH!
L'ANPU - Laurent Petit, Clémence Jost & Fabienne Quéméneur
Die Agence nationale de psychanalyse urbaine (ANPU) setzt ihre Erforschung des kolonialen Unbewussten mit einer Operation Diwan XXL, einem schrägen Vortragsspektakel und einem urkomischen Video fort. Die Künstler der ANPU stützen sich auf die Grundlagen einer erfundenen poetischen Wissenschaft ebenso wie auf echte wissenschaftliche Erkenntnisse und führen Performances auf, in denen sich Wahrheit und Fälschung so gut vermischen, dass das Publikum am Ende den Überblick verliert.
Samstag und Sonntag
Durchgehend
Forum, Nordtreppe & Atelier 5.
- OPERATION DIVAN
Wenn der Palais de la Porte Dorée ein Tier wäre, welches wäre es? Und wenn der Palast ein Lied wäre, welches wäre es? Auf all diese und viele andere Fragen sollen die Besucherinnen und Besucher, die sich bequem im Forum niedergelassen haben, antworten, um mit der Analyse des Monuments zu beginnen. Den ganzen Tag über bietet eine Brigade aus weißen Kitteln dem Publikum die Möglichkeit, an dieser großen kollektiven Aktion teilzunehmen. Ein von der Illustratorin Clémence Jost in situ gezeichnetes Wandbild bietet eine künstlerische Wiedergabe der gesammelten Worte.
Samstag und Sonntag
Durchgehend von 11.30 bis 17.30 Uhr
Forum Kostenlos, frei zugänglich.
- L'EX-EMPIRE COLONIAL SUR LE DIVAN
Der Performer Laurent Petit bietet ein ebenso witziges wie gelehrtes Vortragsspektakel, das von erhellenden Anekdoten genährt wird, um die Entstehung des französischen Kolonialreichs und die mit der Kolonialzeit verbundenen Stereotypen zu thematisieren. Getreu seinem schrägen Geist und unterläuft er die Codes der Konferenz, indem er die Besucher auf einen ungewöhnlichen historischen Tauchgang mitnimmt, um ihre Wahrnehmung des Ortes zu verfeinern.
Samstag und Sonntag
11h, 16h und 17h30
Atelier 5
Dauer: 40 Min.
Kostenlos, Reservierung erforderlich
- KOLONIENPRODUKTE AUF DEM DIVAN
Baumwolle, Bananen, Reis, Tabak, Maniok, Tapioka, Karitébutter sind Produkte, die heute vollständig in unseren Alltag integriert sind, und doch ... Wo kommen sie her? Welchen Weg sind sie gegangen? Wie sind sie bis zu uns gelangt? Mit einem urkomischen Video geht die ANPU der großen Geschichte dieser exotischen Produkte auf den Grund, enthüllt dabei unsere damit verbundenen Vorstellungswelten und deckt nicht ohne Humor ein anhaltendes koloniales Unterbewusstsein auf.
Samstag und Sonntag
Durchgehend
Nordtreppe
Durchgehend
Kostenlos, frei zugänglich.
- P/REC
Ton- & partizipative Performance
Am 19. Mai 1978 nimmt der Schriftsteller Georges Perec eine Beschreibung der Kreuzung Mabillon in Paris auf. Mithilfe eines Mikrofons beschreibt er die Kreuzung mehrere Stunden lang rigoros. Mehr als vierzig Jahre nach dem Tod von Georges Perec realisieren Jack Souvant und Jeanne Paravert P/REC, eine partizipative Klangperformance, die sich an der Arbeit des Autors orientiert. Live laden sie das Publikum ein, einen Platz in einer Stadt zu beschreiben. Für L'Envers du décor wird der Palais de la Porte Dorée zu ihrem Spielplatz. Auf dem Vorplatz kommt jeder Teilnehmer, um zu sagen, was er in der Gegenwart sieht, hört und fühlt. Beim Betreten des Palais setzt sich das Klangerlebnis mit einem Eintauchen in den Salon Asie fort. Die Besucher werden eingeladen, das ehemalige Büro von Marschall Lyautey zu betreten, das normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, und dort ihre Eindrücke zu äußern. Eine poetische und intime Anordnung, die unsere Sinne und unsere Vorstellungskraft in einem einzigartigen Art-déco-Raum aufruft.
Samstag und Sonntag von 10.00 bis 19.00 Uhr
Vorplatz & Salon Asie
Durchgehend
Kostenlos, frei zugänglich.
- LECTURES AU SALON
Jamila Bensaci, Jean D'Amérique & Marie-Julie Chalu
Der Lacksalon, der 2023 an seinem ursprünglichen Standort wiederhergestellt wurde, wurde 1931 von Albert Laprade, dem Architekten des Palais de la Porte Dorée, entworfen. In diesem intimen Rahmen erklingen poetische und engagierte Texte in drei performativen Lesungen. Der Dichter und Dramatiker Jean D'Amérique liest aus seinen eigenen Büchern, während Jamila Bensaci und MarieJulie Chalu großen Persönlichkeiten der Poesie ihre Stimmen leihen.
Samstag & Sonntag
Salon des Laques
Kostenlos, Reservierung erforderlich
Dauer jeder Lesesitzung: 20 min
Installationen
Durchgehend vom 3. bis 4. Februar 2024.
- SOUVENIRS DE VOYAGES
Francesc Ruiz Abad
Création in situ
Mit diesem monumentalen, vollständig von Hand gemalten Werk knüpft er an die Tierdarstellungen des Basreliefs und die Allgegenwart der Malerei im Palast an. Als Bildkomposition konzipiert, aktivieren die weitläufigen Leinwände alternative Erzählungen zur kolonialen Propaganda von 1931. Das Projekt ist von Sammlungen grafischer Archive aus der Menagerie des Jardin des Plantes und dem Museum National d'Histoire Naturelle inspiriert, die dazu beitragen, eine exotische Vorstellungswelt fortbestehen zu lassen. Francesc Ruiz Abad setzt hier seine Forschung über die Analogien zwischen der Ordnung des Tierreichs und der Ausübung von Macht fort, die in der westlichen Architektur des Kulturerbes zu finden sind. Schließlich lädt er zu einer Reflexion über die verwendeten Pigmente und ihre Bezeichnungen ein, die ihren Ursprung in der Kolonialgeschichte haben.
Samstag & Sonntag
Durchgehend von 10:00 bis 19:00 Uhr
Ehrenhalle
- BOY'S CLUB
Abigail Fowler
Installation & Kreation in situ
Mit der Installation Boy's Club will die bildende Künstlerin Abigail Fowler auf die ursprüngliche Nutzung des Salon Afrique zurückkommen: ein Prunksalon, der während der Kolonialausstellung die Funktion hatte, das Empfangsbüro des Kolonialministers zu beherbergen. Sie stellt sich vor, was dort 1931 gesagt und geschehen sein könnte. Die noch vorhandenen Möbel aus der Zeit halten eine Form der Erzählung aufrecht, die sich der Darstellungscodes der männlichen und imperialistischen Macht bedient. Durch eine Inszenierung, die sich auf die Film- und Populärkultur bezieht, schafft die Künstlerin Verwirrung in diesem gedämpften Raum, dem Ort zahlreicher Verhandlungen, und hinterfragt ganz nebenbei die Darstellung von Frauen und des Islams auf den Fresken.
Samstag & Sonntag
Durchgehend von 10:00 bis 19:00 Uhr
Salon Afrique
Frei zugänglich.
- LA VALLÉE DES DÉSIRS
Faysal Boukari Vossah
Kreation Digitale Kunst
Als Antwort auf einen Auftrag des Palais kreiert der Digitalkünstler Faysal Boukari Vossah La vallée des désirs, ein immersives animiertes Panorama im Auditorium. Inspiriert von dem Ort, seiner Umgebung und seiner Geschichte, komponiert er eine fantastische Landschaft, in der Figuren auftauchen, die sich zersetzen und neu zusammensetzen. Mit einer starken Traumdimension taucht die Installation den Besucher in die grafische und klangliche Welt von Faysal Boukari Vossah ein und begibt sich auf eine kontemplative Reise.
Samstag & Sonntag
Durchgehend von 10 bis 19 Uhr
Auditorium
Dauer: 10min
Frei zugänglich.
Ein denkmalgeschütztes Art-déco-Juwel aus dem Jahr 1931, kostenlose Veranstaltungen und eine Fülle an Kultur - was wollen Sie ehrlich gesagt noch mehr? Genießen Sie dieses unumgängliche Ereignis in vollen Zügen, bevor wir uns für die nächste Ausgabe verabreden!