Die Ausstellung "Die Kunst liegt auf der Straße", die vom 18. März bis zum 6. Juli 2025 im Musée d'Orsay und der Bibliothèque nationale de France zu sehen ist, bietet einen noch nie dagewesenen Einblick in das goldene Zeitalter desillustrierten Plakats in Paris. Diese Retrospektive analysiert, wie das Plakat den städtischen Raum umgestaltete und die sozialen Veränderungen des XIXᵉ Jahrhunderts begleitete.
Diese große Ausstellung versammelt zahlreiche Meisterwerke, die die Entwicklung des illustrierten Plakats ab der Mitte des 19. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung erfährt man, wie sich die Straßen von Paris ab den 1880er Jahren in Galerien unter freiem Himmel verwandelten. Diese Plakate, die auf Mauern, Palisaden, Kiosken, Morris-Säulen, öffentlichen Verkehrsmitteln und sogar auf "Sandwich-Männern" angebracht waren, zeugen von den großen Revolutionen, die die Welt der Kunst, aber auch die französische Gesellschaft, ihre Dynamiken, ihre Städte... betrafen. Anhand von Fotografien, Zeichnungen, Drucken, Gemälden und - natürlich - Plakaten tauchen die Besucher in eine Epoche der Übergänge ein.
Ist das Plakat ein Kunstwerk oder ein Zeugnis der Vergangenheit? Aber ja, genau das zeigt diese Ausstellung im Musée d'Orsay. Gemacht, um von möglichst vielen Menschen gesehen zu werden, offenbaren diese Plakate viele wichtige Informationen über die Vergangenheit. So erinnert die Ausstellung an die Entwicklung der Städte und der städtischen Nutzung. DieArchitektur und die Gestaltung des öffentlichen Raums entwickeln sich weiter, und diese Plakate erobern diese neuen Räume, die der Kreativität förderlich sind.
Das Plakat war nicht nur ein Werbemittel, sondern auch ein Indikator für den sozialen Wandel. Von der künstlerischen Avantgarde in Beschlag genommen, spiegelt es die Umwälzungen in der Pariser Gesellschaft wider und trägt zur Verbreitung einer neuen urbanen Ästhetik bei. Der Kritiker Roger Marx spricht von einer "wahrhaft modernen Architektur", während Autoren wie Joris-Karl Huysmans in diesen Kreationen einen Bruch mit der Haussmannschen Monotonie sehen.
Der dritte Abschnitt beleuchtet die Rolle der Plakatkleber, die aus dem Paris der Belle Époque nicht wegzudenken sind. Sie wurden oft in der Literatur und im aufkommenden Kino dargestellt und verkörperten einen ebenso pittoresken wie gefährlichen Beruf. In der Wahlkampfzeit stieg ihre Zahl explosionsartig an und erreichte bis zu 1800 Arbeiter auf den Straßen der Hauptstadt.
Mit dem Aufschwung der Kaufhäuser wurde das Plakat zu einem wesentlichen Träger des Massenkonsums. Mucha, Toulouse-Lautrec und Cappiello stellten ihre Kunst in den Dienst der Werbung und erfanden eindrucksvolle Grafiken, um Kunden anzulocken. Die"Kathedralen des Handels", wie Émile Zola sie beschrieb, umgaben sich mit diesen farbenfrohen Kreationen, die die Modernität verherrlichten.
Gleichzeitig eroberten Plakate die Welt der Unterhaltung. Cabarets, Theater und Zirkusse wetteiferten mit ihrer Fantasie, um die Aufmerksamkeit der Passanten zu gewinnen. Toulouse-Lautrec entwarf ikonische Plakate für das Moulin Rouge, während Mucha das Bild von Sarah Bernhardt zu einer wahren Ikone machte. Diese Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Stars prägte die Ästhetik des Kunstplakats nachhaltig.
Das Plakat spiegelt zwar die Modernität wider, stößt aber auch auf Zensur. Bis zum Gesetz über die Pressefreiheit von 1881 regulierte die öffentliche Hand die Inhalte streng. Auch danach blieben politische und engagierte Plakate unter Beobachtung. Der diesem Aspekt gewidmete Abschnitt stellt Plakate von militanten und gewerkschaftlichen Zeitungen vor, in denen das Bild zu einer Waffe im Dienste der Ideen wird.
Schließlich schließt die Ausstellung mit der Faszination, die das Plakat an der Wende zum 20ᵉ Jahrhundert ausübt. Eine regelrechte Begeisterung, die sogenannte "Affichomanie", lässt einen Markt leidenschaftlicher Sammler entstehen. Seltene Drucke werden bewahrt und verleihen dem Plakat eine neue künstlerische Anerkennung.
"L'Art est dans la Rue" begnügt sich nicht damit, die Geschichte des Plakats nachzuvollziehen: Sie lädt dazu ein, Paris anhand dieser Bilder, die seine Landschaft geprägt haben, wiederzuentdecken. Eine unumgängliche Ausstellung, die enthüllt, wie ein einfaches visuelles Medium den Geist einer Epoche einfangen und unsere Wahrnehmung der Stadt prägen konnte. Als Symbole einer"Kunst für alle" repräsentieren die Plakate eine ganze Epoche und eine spezifische Kunst, die man im Musée d'Orsay entdecken kann.
Termine und Öffnungszeiten
Von 18. März 2025 bis 6. Juli 2025
Standort
Orsay-Museum
62 rue de Lille
75007 Paris 7
Tarife
Moins de 26 ans : Kostenlos
Tarif réduit : €13
Plein tarif : €16
Offizielle Seite
www.musee-orsay.fr
Reservierungen
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