Gut versteckt im 12. Arrondissement von Paris liegt der Friedhof von Picpus, der in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes ist. Erstens ist er neben dem Friedhof der portugiesischen Juden einer der beiden privaten Friedhöfe der Hauptstadt. Zweitens kann ihn nicht betreten, wer will: Auf diesem ganz besonderen Friedhof werden nur die Leichen von Personen beigesetzt, die während des Großen Terrors guillotiniert wurden, sowie die ihrer Nachkommen.
Sie können sich also vorstellen, dass dieser Friedhof ein dunkles Kapitel derPariser Stadtgeschichte repräsentiert. Ursprünglich handelte es sich um den Garten des Klosters der Kanonissen von Saint-Augustin, deren Bewohnerinnen während des Großen Terrors vertrieben wurden. Später wurden hier Massengräber ausgehoben, um die Leichen der Gefolterten aufzunehmen, die der Guillotine zum Opfer fielen. Die Guillotine stand zunächst auf dem Place de la Concorde, den man damals Place de la Révolution nannte, dann auf dem Place de la Bastille, bevor sie auf dem Place de l' Île de la Réunion, dem früheren Place du Trône Renversé, ihre Arbeit verrichtete. In etwas mehr als einem Monat wurden dort nicht weniger als 1300 Menschen guillotiniert.
Heute markieren Kiesflächen die Lage der Massengräber, während in der Nähe des Herzstücks der Kapelle die Namen der etwa 1300 Folteropfer, die hier ruhen, auf zwei Marmorplatten eingraviert sind. Inzwischen haben sich ihre Nachkommen ihnen angeschlossen und man findet hier die letzte Ruhestätte einiger berühmter Persönlichkeiten wie General Lafayette. Der Friedhof von Picpus kann montags bis samstags nachmittags von 14:00 bis 17:00 Uhr besichtigt werden. Der Zugang ist kostenpflichtig: 2€ pro Person.
Termine und Öffnungszeiten
Ab dem 17. Dezember 2024
Standort
Picpus-Friedhof
35 Rue de Picpus
75012 Paris 12
Zugang
Metro Picpus (Linie 6)
Tarife
Entrée : €2