Es ist ein einzigartiger Gerichtsfall, den Toi non plus tu n'a rien vu erzählt. Der Film von Béatrice Pollet erzählt eine wahre Geschichte und wird dabei von den Schauspielerinnen Géraldine Nakache und Maud Wyler unterstützt. Kinostart voraussichtlich am 8. März.
Diese unlösbare Geschichte handelt von Claire (Maud Wyler), die im Krankenhaus aufwacht, nachdem sie von ihrem Mann blutend aufgefunden wurde. Sie hat keine Erinnerung an das, was passiert ist. Erst von der Polizei erfährtsie, dasssie ein Baby zur Welt gebracht und auf einer Mülltonne ausgesetzt hat, bevor sie sie wegen versuchten Mordes verhaftet. Nur weiß Claire, dass sie nicht schwanger war. Es beginnt ein juristischer Kreuzzug, um ihre Unschuld zu beweisen.
Es ist ein echter Themenfilm, den uns die Filmemacherin Béatrice Pollet vorlegt. Sie behandelt ein spannendes Thema, das man im Kino nur selten zu sehen bekommt: die Verweigerung der Schwangerschaft und ihre Folgen. Denn diese verhängnisvolle Nacht bleibt für Claire ebenso unverständlich wie für ihre Freundin und Anwältin Sophie (Géraldine Nakache). Ist es möglich, dass sie nicht mehr urteilsfähig ist und der vermeintliche Mordversuch nicht von ihr ausgegangen ist? Diese Frage versucht der Spielfilm zu klären.
Bei dem Versuch, diese Frage zu beantworten, zeigt der Film seine tragische, ergreifende und wahnhafte Dimension. Alles und das Gegenteil wird gesagt und wühlt das Leid der betroffenen Familie ebenso auf wie das des Zuschauers. Auf der Suche nach der Wahrheit ist die Justiz, die von einer gnadenlosen Staatsanwältin(Ophelia Kolb) verkörpert wird, durchweg grausam und unbehaglich.
Da er sich so sehr auf seine Figuren und sein Thema konzentriert, sind die Inszenierungseffekte unauffällig, das Ziel ist hier, ein Frauenporträt in all seinen Nuancen zu zeichnen. Dieses sagt viel über die Stellung der Frau und die Art und Weise aus, wie ihr Körper instrumentalisiert wird. Toi non plus plus tu n'a rien vu spielt viel mit der Idee, dass andere - und vor allem Männer - besser als die Protagonistin wissen, was in ihrem eigenen Körper vor sich geht.
Er ist ein schönes Echo auf den vor einigen Monaten erschienenen Film Saint Omer, in dem es ebenfalls um den Prozess einer Frau ging, die des Kindsmordes angeklagt war. Beide Filme thematisieren auf brillante Weise eine neue Form der Zustimmung und die Bedeutung des Wortes der Frau.
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Termine und Öffnungszeiten
Ab dem 8. März 2023
Durchschnittliche Dauer
1 h
33 min