Das französische Kino verblüfft uns immer wieder mit seiner Fähigkeit, das Wesen der Gesellschaft einzufangen und ihre Nuancen widerzuspiegeln. Das Jahr 2023 weicht mit dem bevorstehenden Kinostart des Films Ma France à Moi nicht von dieser Tradition ab. Der Film basiert auf dem Roman Mohammad, ma mère & moi von Benoit Cohen und untersucht das Thema der Aufnahme von Flüchtlingen im Herzen der französischen Hauptstadt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht France, eine Frau in den Sechzigern, die von der talentierten Fanny Ardant gespielt wird und allein in ihrer bürgerlichen Wohnung im Osten von Paris lebt. Alles ändert sich, als sie beschließt, Reza, einen jungen afghanischen Flüchtling, der von Nawid Elham gespielt wird, bei sich aufzunehmen. Pierre Deladonchamps vervollständigt das Haupttrio und verleiht dieser emotionsgeladenen Geschichte eine zusätzliche Dimension.
Der Film kündigt sich bereits als ein Muss für das Jahresende an, ist aber auch eine ergreifende Erinnerung an die aktuelle Situation von Flüchtlingen. Das Timing ist umso bedeutsamer, als der Film am 20. Dezember in die Kinos kommen soll und damit fast mit dem Internationalen Tag der Migranten zusammenfällt, der am 18. Dezember begangen wird.
Neben seinem Erzählstrang zeichnet sich der Film auch durch sein Engagement für die Sache aus, die er vertritt. In enger Zusammenarbeit mit der Organisation J'accueille wurde eine Wirkungskampagne entwickelt. Sie fordert die Öffentlichkeit auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, so wie die Figur der France im Film. Ob es darum geht, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, ein Manifest für bessere Aufnahmebedingungen zu unterzeichnen oder sich lokalen Initiativen anzuschließen - die Botschaft ist klar: Es ist Zeit zu handeln.
Der Verein J'accueille hofft, mit diesem Film einen aktiven Beitrag zur Dekonstruktion von Vorurteilen über Asyl zu leisten, was im aktuellen Klima eine entscheidende Rolle spielt. Für diejenigen, die mehr über diese Initiative erfahren möchten, bietet die Website www.jaccueille.fr eine Fülle von Informationen.
Benoit Cohen begnügt sich mit der Verfilmung seines eigenen Buches nicht damit, ein filmisches Werk zu schaffen. Er setzt auch einen militanten Akt, indem er ein brennendes aktuelles Thema beleuchtet. Die für den 6. Dezember geplante Veröffentlichung der Taschenbuchadaption des Romans ist eine weitere Gelegenheit, in diese berührende Geschichte einzutauchen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ma France à Moi mehr als nur ein Film zu sein verspricht: Es ist ein Aufruf zu Empathie, Solidarität und Bewusstseinsbildung. Ein Werk, das man sich nicht entgehen lassen sollte, für alle, die an eine gastfreundlichere und solidarischere Welt glauben.
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