Thierry de Peretti , Regisseur der ausgezeichneten Filme Les Apaches , Une vie violente und Enquête sur un scandale d'État (Untersuchung eines Staatsskandals ) , nimmt in seinem neuen Film A Son Image (Sein Bild) erneut seine Heimat Korsika unter die Lupe .
Thierry de Peretti adaptiert das gleichnamige Buch von Jérôme Ferrari und zeichnet mit viel Schwung den Weg von Antonia (Clara-Maria Laredo) nach, die als Pressefotografin für Corse-Matin in Ajaccio arbeitet. Dabei vermischt er die fiktionalen Fragmente aus dem kurzen Leben des Mädchens mit derbewegten Geschichte des realenKorsikas vom Ende der 70er Jahre bis zum Beginn des 21.
Thierry de Peretti, ein ausgezeichneter Erzähler, verbindet diesmal die kleine und die große Geschichte, das Intime und das Große, indem er einen ergreifenden doppelten Blick einnimmt.
Antonia, deren Beruf buchstäblich darin besteht, Momente des Lebens einzufangen, hat einen kompromisslosen Blick auf die Auseinandersetzungen, die von Männern der Nationalen Befreiungsfront Korsikas geführt werden. Sie hat eine Affäre mit Pascal (Louis Starace), einem Unabhängigkeitskämpfer, der immer wieder im Gefängnis landet, kann sich aber nicht damit abfinden, dass ihr Leben nur noch auf Korsika beschränkt ist.
Aber der Film handelt auch von einem männlichen Erzähler - der, wie wir später erfahren, ein Freund Antonias ist -, der Jahr für Jahr versucht, die Persona dieser jungen Frau zu erfassen, die so frei war, dass sie sogar über den Jugoslawienkrieg berichtete und von einem Konflikt in den anderen geriet. In den ersten Szenen vonA Son Image kommt Antonia mitihrem Auto ins Schleudern und taucht in das türkisblaue Meer ein.
Der Film bemüht sich, ohne Folklore oder Naturalismus diese protestierende Jugend zu porträtieren, manchmal unterstützt durchArchivaufnahmen - echte oder falsch verfälschte -, die von der Gewalt des politischen Kampfes zwischen militanten Autonomisten und der kontinentalen Polizei zeugen. Und dazwischen fährt Antonia geradeaus.
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