François Ozon kehrt am 2. Oktober 2024 mit Quand vient l'Automne in die Kinos zurück, und es handelt sich dabei um einen der besten Filme des französischen Regisseurs der letzten Jahre. Quand vient l'Automne ist ein Film noir mit naturalistischen Zügen, der an einen anderen Film erinnert, der derzeit in den Kinos läuft, den giftigen Miséricorde von Alain Guiraudie. Es ist in der Tat ungewöhnlich, dass zwei Filme gleichzeitig Lust darauf machen, zum Pilzesammeln aufzubrechen!
In ihrem Haus, das wie ein englisches Cottage aussieht, ist Michelle (umwerfend: Hélène Vincent) sowohl eine kinderliebende Großmutter als auch eine kokette, moderne Frau. Sie lebt in einem kleinen Dorf in Burgund, nicht weit von ihrer besten Freundin Marie-Claude (Josiane Balasko) entfernt. An Allerheiligen besucht sie Valérie (Ludivine Sagnier), die alles andere als eine undankbare Tochter ist, um ihren Sohn Lucas für eine Woche in die Ferien zu bringen.
Doch wie so oft bei Ozon läuft nichts wie geplant, und was eigentlich eine ruhige und angenehme Woche werden sollte, nimmt eine unerwartete Wendung und enthüllt nebenbei viele verschüttete Geheimnisse. Parallel dazu zieht Marie-Claudes Sohn (Pierre Lottin) nach vielen Jahren im Schatten wieder bei seiner Mutter ein.
Der französische Filmemacher erforscht mit der ihm eigenen großen Geschicklichkeit die komplexesten Familiendynamiken auf eine absolut urkomische - um nicht zu sagen jubilierende- Art und Weise. Denn obwohl Quand vient l'Automne das Zeug zu einem großen Film über Verdächtigungen hatte (die Handlung wird mit der Zeit immer mehr durch Heimlichkeiten untermauert), ist der Film ganz ehrlich, aus keinem anderen Grund als dem, die Geschichte so offen wie möglich voranzutreiben, und das ist absolut genial.
Die einen geben ihre Beteiligung und Schuld an begangenen Taten zu, die anderen enthüllen ihre Geheimnisse. Eine äußerst köstliche Artikulation der Beziehungen, die ein enormes Gefühl der Menschlichkeit entstehen lässt. Die Wahrheit wird so einfach gesagt wie eine Messe. Der rote Faden des Krimis ist letztlich nur da, um sich für das zu interessieren, was wirklich zählt: den gegenseitigen Schutz innerhalb einer ausgewählten Familie. Ein absolut liebenswerter Film, der uns sehr gut gefallen hat.
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