Marianne Faithfull, die britische Rockikone, starb im Alter von 78 Jahren

Von Caroline de Sortiraparis · Fotos von Caroline de Sortiraparis · Veröffentlicht am 30. Januar 2025 um 20:06
Die britische Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Marianne Faithfull ist am Donnerstag, den 30. Januar 2025, in London verstorben. Die Rockikone der Sixties und rebellische Muse der Rolling Stones war 78 Jahre alt.

Marianne Faithfull, die als britische Rockikone der Sixties galt, starb am 30. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren."Mit tiefer Trauer geben wir den Tod der Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Marianne Faithfull bekannt. Sie ist heute friedlich in London im Kreise ihrer Familie entschlafen. Wir werden sie sehr vermissen", hieß es in einer Erklärung, die von Le Parisien weitergeleitet wurde.

Seit der Gesundheitskrise war es um die Sängerin und Komponistin, die am 29. Dezember 1946 in London geboren wurde, medial viel ruhiger geworden. Die britische Künstlerin war im April 2020 an einer schweren Form von Covid-19 erkrankt. Sie war drei Wochen lang im Krankenhaus behandelt worden. Mehrere Monate später gab Marianne Faithfull an, dass sie unter den Folgen von Covid-19 litt und befürchtete, nie wieder singen zu können. Doch schließlich veröffentlichte Marianne Faithfull im Jahr 2021 ihr letztes Werk"She Walks in Beauty". Darin teilte die Künstlerin ihre Liebe zur englischen romantischen Poesie mit Kompositionen von Warren Ellis und Beiträgen von Nick Cave, Brian Eno und Vincent Ségal.

Zuvor hatte Marianne Faithfull rund 20 weitere Alben veröffentlicht, darunter ihr selbstbetiteltes Debüt aus dem Jahr 1965. Dieses Album war ein Meilenstein und enthielt unter anderem den Hit " As Tears Go By ", ein Lied, das von Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones geschrieben wurde, und " This Little Bird ".

Nach einer viel beachteten Liebesbeziehung mit Mick Jagger von 1966 bis 1970 durchlebte die britische Künstlerin eine schwierige Zeit, in der sie auf den Straßen des Londoner Stadtteils Soho lebte und harte Drogen konsumierte. In dieser Zeit veränderte sich Marianne Faithfulls Stimme, die nach einer schweren Kehlkopfentzündung tiefer und fisselig wurde. Eine Stimme, die man unter Tausenden wiedererkennt und die schließlich zur stimmlichen Signatur der Künstlerin wird.

Erst 1979 erschien das Album"Broken English", mit dem Marianne Faithfull wieder ins Rampenlicht trat. Das Album war ein kommerzieller und kritischer Erfolg und enthielt unter anderem den Hit"The Ballad of Lucy Jordan" oder John Lennons"Working Class Hero".

Weniger als zehn Jahre später veröffentlichte die Sängerinmit "Strange Weather" ihr zehntes Studioalbum. Ein Album, das sie nach eigenen Angaben dazu veranlasste, nach 17 Jahren Heroinabhängigkeit mit dem Heroinkonsum aufzuhören.

In den 2000er Jahren machte Marianne Faithfull erneut mit erhabenen Opus und markanten Stücken mit zahlreichen Kollaborationen auf sich aufmerksam (Nick Cave, PJ Harvey, Rufus Wainwright, Keith Richards, Sean Lennon, Jarvis Cocker, Cat Power, Antony, Damon Albarn, Mark Lanegan, Laurent Voulzy, Anna Calvi, Brian Eno, Adrian Utley von Portishead...). Nicht zu vergessen sind ihre anderen Kollaborationen, wie mit Metallica 1997, Étienne Daho 2003 oder Lulu Gainsbourg 2011. Denn mit ihrer einzigartigen Stimme und ihrem rebellischen Geist wurde Marianne Faithfull im Laufe der Jahre zur Muse zahlreicher Rockmusiker.

Die Sängerin und Komponistin war auch als Schauspielerin tätig. Sie spielte unter anderem in"Qu'arrivera-t-il après?" (1967),"La Motocyclette" (1968) und"Hamlet" (1969).

Als Beweis für ihren Ruhm stand Marianne Faithfull laut VH1 auf der Liste der " 100 größten Frauen des Rock 'n' Roll " und wurde von der französischen Regierung zum Commander of the Order of Arts and Letters ernannt. Mit der Bekanntgabe ihres Todes wird eine ganze Seite der Rockgeschichte der Sixties umgeschlagen.

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