Jedes Kind hat schon einmal von seinen Eltern oder Großeltern gehört, dass sie zu ihrer Zeit zu Weihnachten nur eine Orange geschenkt bekommen haben! Auch wenn sich die Preise für Geschenke heute sehr verändert haben, ist diese Tradition des Schenkens zur Weihnachtszeit ziemlich alt. Aber es war nicht immer so, dass der Weihnachtsmann die Geschenke durch den Kamin heruntergelassen hat!
Das Schenken von Spielzeug geht auf die Antike zurück, genauer gesagt auf die griechische Antike ab dem fünften Jahrhundert vor Christus. Diese Geschenke wurden zum Jahresende, das damals im Februar lag, anlässlich der Feste des Dionysos und des Zeus an die Kinder verteilt. Der Mythologie zufolge hatten die Götter selbst Spielzeug erhalten, als sie noch klein waren, und man wollte sie damit ehren. In Rom wurden an einem Tag im Dezember während der Saturnalien Geschenke überreicht.
Mit dem Aufkommen des Christentums und des Weihnachtsfestes wurde die Tradition des Schenkens an Kinder nicht weitergeführt, da es damals um das Heilige und nicht um den Spaß ging. Erst in der Renaissance wurde den Jugendlichen mit dem Fest des Heiligen Nikolaus und dem Fest der Unschuldigen Heiligen im Dezember ein größerer Stellenwert eingeräumt. Jahrhundert begannen Personen außerhalb der Familie damit, den Kindern Geschenke zu machen.
Das Familienfest entstand in diesem Jahrhundert mit der Ankunft eines Schenkers, der die Kinder mit Geschenken belohnte. Der Heilige Nikolaus bringt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Spielzeug und Süßigkeiten, er kommt durch den Kamin, an dem Schuhe hängen. Die Weihnachtsrituale, die es bis heute gibt, beginnen sich zu etablieren. Zur gleichen Zeit erheben andere das Jesuskind zum Schenkenden, auch wenn das Fest langsam immer weniger religiös wird. Tatsächlich wurde 1570 insbesondere der Weihnachtsmarkt in Straßburg gegründet. Der Tannenbaum, an dem dekorative Elemente aufgehängt werden, wird zur Norm.
In den folgenden zwei Jahrhunderten waren es eher die Etrennes Anfang Januar, die den Kindern geschenkt wurden. In Paris wurden auf den Bürgersteigen kleine Häuschen aufgestellt, die den heutigen Chalets ähnelten und Spielzeug und Süßigkeiten für die Kleinen anboten. Der Handel mit Spielzeug begann im 18. Jahrhundert mit speziellen Kindergeschäften. In dieser Zeit entstanden auch andere Schenkerfiguren, wie die Heiligen Drei Könige in Italien, der Weihnachtsmann in Frankreich oder der Père Noël in Deutschland. Dieser rot gekleidete, fröhliche und pausbäckige Mann mit seinem weißen Bart verbreitete sich schnell in ganz Europa und folgte den Entwicklungen in der Gesellschaft, der Stellung des Kindes und dem Spielzeugmarkt.
In den 1880er Jahren richteten die Kaufhäuser ihre Weihnachtsschaufenster ein, wie wir sie heute kennen, und der Mythos des Weihnachtsmannes begann, in derVorstellungswelt der Kinder zu dieser Zeit des Jahres eine zentrale Rolle zu spielen. Weihnachten hat sich in wenigen Jahrhunderten von einem vorwiegend religiösen Fest zu einem Fest entwickelt, bei dem Geschenke, die Familie und die Kinder im Mittelpunkt stehen.
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