Außergewöhnliche Ausstellung "Der einzige Mann in der Familie" in der Chapelle Expiatoire in Paris

Das Centre des monuments nationaux lädt Sie ein, die faszinierende Geschichte der Herzogin und des Herzogs von Angoulême durch die Ausstellung"Der einzige Mann in der Familie" zu erkunden, die vom 22. April bis zum 17. September 2023 in der Chapelle expiatoire in Paris zu sehen sein wird. Dank außergewöhnlicher Leihgaben aus dem Musée des Arts décoratifs et du Design in Bordeaux, dem Musée des Beaux-Arts in Chartres und aus Privatsammlungen können die Besucher in das Leben dieses königlichen und doch unbekannten Paares eintauchen.

Die Ausstellung "Der einzige Mann in der Familie" beleuchtet das einzigartige Leben des letzten Delphinpaares von Frankreich, in dem die Ehefrau den Ehemann in den Schatten stellt. Ihre Geschichte ist von der Revolutionszeit und den darauffolgenden politischen Umwälzungen geprägt. Die Herzogin von Angoulême, auch bekannt als "Madame Royale", ist die einzige Nachfahrin von Ludwig XVI, die die Revolution überlebt hat. Sie übernimmt bei Bedarf die Rolle der Königin und wird von Napoleon Bonaparte sogar als "einziger Mann in der Familie" bezeichnet. Ihr Ehemann, der Herzog von Angoulême, der letzte Dauphin von Frankreich, verzichtete bei der Abdankung seines Vaters im Jahr 1830 auf den Thron.

Der Ausstellungsparcours unter der Leitung von Matthieu Mensch, Doktor der Geschichte, zeichnet die markanten Stationen im Leben dieses Prinzenpaares nach . Unter den ausgestellten Werken nimmt das Ölgemälde "L'entrevue du duc et de la duchesse d'Angoulême" von Barthélémy Garnier, eine Leihgabe des Musée des Beaux-Arts de Chartres, einen besonderen Platz ein.

Das Gemälde zeigt das Wiedersehen der Eheleute in Chartres nach der siegreichen Expedition des Herzogs nach Spanien, um Ferdinand VII. bei der Wiederherstellung der absoluten Monarchie zu helfen. Weitere Werke aus der Jeanvrot-Sammlung, die den letzten Bourbonen gewidmet ist, werden ebenso gezeigt wie unveröffentlichte Leihgaben von Privatpersonen, darunter ein Porträt der Herzogin von Angoulême von Louise Bouteiller, das seit 1819 nie mehr öffentlich gezeigt wurde.

Die Chapelle expiatoire, der Ort der Ausstellung, ist eng mit der Herzogin von Angoulême verbunden. Als sie 1814 aus dem Exil zurückkehrte, besuchte sie den Friedhof La Madeleine, auf dem ihre Eltern beerdigt worden waren, und beteiligte sich an der Errichtung der Sühnekapelle zum Gedenken an ihre Eltern. Sie setzt sich direkt bei demArchitekten Pierre-François-Léonard Fontaine für die Gestaltung des Gebäudes ein, das schließlich 1826 fertiggestellt wird. Das Gebäude ist ein bemerkenswertes Beispiel für die neoklassizistische Architektur in Frankreich . Die Kapelle ist heute ein Ort der Besinnung und Erinnerung für Besucher und schließlich der ideale Ort, um die Geschichte des Paares und der Herzogin selbst wiederzuentdecken.

Die Ausstellung "Der einzige Mann in der Familie" bietet auch ein reichhaltiges Programm an Veranstaltungen. Es sind mehrere Konferenzen geplant, die von Historikern und Spezialisten für das Herzogspaar von Angoulême geleitet werden. Geführte Besichtigungen werden den historischen Kontext und die politischen Herausforderungen, die ihr Leben prägten, veranschaulichen.

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Parallel dazu wird ein Ausstellungskatalog veröffentlicht, der Essays von renommierten Wissenschaftlern und Historikern sowie Reproduktionen der ausgestellten Werke enthält. Dieser Katalog ist ein Nachschlagewerk für Geschichtsinteressierte und Kunstliebhaber.

Schließlich ist die Ausstellung auch eine Gelegenheit für alle, die Chapelle expiatoire(wieder) zu entdecken, ein wenig bekanntes Denkmal des Pariser Kulturerbes. Dieses architektonische Meisterwerk, das zum Gedenken an Ludwig XVI. und Marie-Antoinette errichtet wurde, ist ein Ort voller Geschichte und Emotionen.

Verpassen Sie nicht diese einmalige Gelegenheit, die spannende Geschichte der Herzogin und des Herzogs von Angoulême an einer höchst erstaunlichen historischen Stätte zu entdecken.