Ephemeride vom 25. August in Paris: Die Rede von General de Gaulle im Hôtel de Ville

Vom 19. bis 25. August 1944 wurde Paris, das vier Jahre lang von deutschen Truppen besetzt gewesen war, durch die gemeinsame Aktion der Résistance, der Forces Françaises de l'Intérieur, der 2. Panzerdivision von General Leclerc und der von General Eisenhower entsandten alliierten Truppen befreit .

Am Samstag, dem 25. August 1944, traf Charles de Gaulle um 16 Uhr triumphierend in der von den deutschen Besatzern befreiten, aber von den zahlreichen Kämpfen der vorangegangenen Tage geschundenen Hauptstadt ein. Es ist die große Rückkehr des Generals in die Stadt, die er vier Jahre zuvor verlassen hatte und die in seinen Augen für die nationale Wiedereroberung steht.

Charles de Gaulle kam mit dem Auto aus Chartres am Bahnhof Montparnasse an und erhielt von General Leclerc den Waffenstillstandsbefehl, der die Kapitulation der Deutschen konkretisierte. Der deutsche General Dietrich von Choltitz, Kommandeur des 84. Armeekorps, und Oberst Henri Rol-Tanguy, Regionalchef der Francs-tireurs et partisans der Forces Françaises de l'Intérieur, hatten den Befehl eine Stunde zuvor unterzeichnet.

Nach einem Zwischenstopp im Kriegsministerium, von dem er in der Nacht des 10. Juni 1940 aufgebrochen war, und in der Polizeipräfektur begibt sich Charles de Gaulle zu Fuß zumRathaus, wo er auf das Pariser Befreiungskomitee, das Nationale Widerstandskomitee und eine Reihe von Kämpfern trifft. Georges Bidault, der Vorsitzende des CNR, fordert den General auf, die Wiederherstellung der Französischen Republik zu verkünden.

Um 19 Uhr hielt er auf dem Platz vor dem Hôtel de Ville vor einer jubelnden Menge von Parisern eine seiner stärksten und berühmtesten Reden.

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"Warum wollen Sie, dass wir die Emotion verbergen, die uns alle ergreift, Männer und Frauen, die wir hier zu Hause sind, in Paris, das aufgestanden ist, um sich zu befreien, und das es mit seinen Händen zu tun wusste. Nein! Wir werden diese tiefe und heilige Ergriffenheit nicht verbergen. Es sind Minuten, die jedes unserer armen Leben übersteigen.

Paris! Paris empört sich! Paris zerbrochen! Paris gemartert! Aber Paris befreit! Befreit durch sich selbst, befreit durch sein Volk mit Hilfe der Armeen Frankreichs, mit der Unterstützung und dem Beistand ganz Frankreichs, des kämpfenden Frankreichs, des einzigen Frankreichs, des wahren Frankreichs, des ewigen Frankreichs.

Nun gut! Da der Feind, der Paris hielt, in unseren Händen kapituliert hat, kehrt Frankreich nach Paris, in seine Heimat, zurück. Es kehrt blutig, aber entschlossen zurück. Es kehrt zurück, erleuchtet durch eine gewaltige Lektion, aber sicherer als je zuvor, was seine Pflichten und seine Rechte angeht. Ich sage zuerst Pflichten, und ich fasse sie alle zusammen, indem ich sage, dass es sich im Moment um Kriegspflichten handelt. Der Feind wankt, aber er ist noch nicht besiegt. Er bleibt auf unserem Boden. Es wird nicht einmal ausreichen, dass wir ihn mit Hilfe unserer lieben und bewundernswerten Verbündeten aus unserem Land vertrieben haben, um uns nach dem, was geschehen ist, zufrieden zu stellen. Wir wollen sein Territorium betreten, wie es sich gehört, als Sieger.

Aus diesem Grund ist die französische Avantgarde mit Kanonenschüssen in Paris eingezogen. Deshalb ist die große französische Armee aus Italien in Südfrankreich gelandet und zieht nun schnell das Rhonetal hinauf. Deshalb werden sich unsere tapferen und geliebten Streitkräfte im Inneren mit modernen Waffen bewaffnen. Für diese Rache, diese Vergeltung und diese Gerechtigkeit werden wir bis zum letzten Tag weiterkämpfen, bis zum Tag des totalen und vollständigen Sieges.

Diese Kriegspflicht, das wissen alle hier Anwesenden und alle, die uns in Frankreich hören, erfordert nationale Einheit. Wir, die wir die größten Stunden unserer Geschichte miterlebt haben werden, müssen nichts anderes wollen, als uns bis zum Ende als würdig für Frankreich zu erweisen. Vive la France!"

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Mit diesen Worten, die in die Geschichte eingegangen sind, feiert Charles de Gaulle mit Emphase die Befreiung von Paris, den letzten Akt des Widerstands, der sich nach seinem Aufruf vom 18. Juni 1940 aus London als Antwort auf den von Pétain und seiner neuen Vichy-Regierung beschlossenen Waffenstillstand formiert hatte. Mit seinem blendenden Aufruf zurnationalen politischen Einheit wollte de Gaulle auch seine Legitimität als Führer des neuen, befreiten und siegreichen Frankreichs untermauern.

Seine improvisierte Ansprache wird am selben Abend im Radio übertragen, während der General ins Kriegsministerium geht, wo er sich als Chef der provisorischen Regierung der Französischen Republik niederlässt .

Um die Befreiung von Paris gebührend zu feiern, wird am 25. August 2021 um 17:30 Uhr auf dem Vorplatz des Hôtel de Ville eine Lesung und Hommage veranstaltet. Warum sollten Sie ansonsten nicht die Tage des Kulturerbes 2021 nutzen , um das Hôtel de Ville zu besuchen ? Die Pariser Institution öffnet ihre Türen ausnahmsweise am 18. und 19. September.