Im Herzen von Paris, eingebettet in die Rue de Montmorency im dritten Arrondissement der Hauptstadt, befindet sich ein ganz besonderes Haus. Seine Steinfassade hebt sich von seinen Nachbarn ab und man kann Motive erkennen, die dem Zahn der Zeit nur schwer widerstehen können. Über dem Eingang befindet sich eine rätselhafte Inschrift, die uns aufhorchen lässt. Wenn man diese mittelalterliche Kalligraphie entziffert, kann man den folgenden Satz lesen:
"Nous homes et femmes laboureurs demourans ou porche de ceste maison qui fu fte en lan de grace mil quatre cens et sept, somes tenus tenus chacun en droit soy dire tous les jours une patrenostre et 1 ave maria en priant dieu que sa grace face pardon aux povres pescheurs trespassez. amen".
Hier stehen Sie also vor dem ältesten datierten Haus in Paris. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist dieses denkmalgeschützte Gebäude auch noch mit einer mythen- und legendenumwobenen Kultfigur verbunden: Nicolas Flamel.
Entgegen der landläufigen Meinung war Nicolas Flamel nie ein Alchemist. Sein wachsender Reichtum führte jedoch zu der Legende, dass es ihm gelungen sei, den Stein der Weisen zu erwerben, der Metalle in Gold verwandeln kann. Die Geschichte dieses Pariser Bürgers ist jedoch nicht alltäglich.
Laut der Inschrift an der Fassade wurde das Haus von Nicolas Flamel 1407 eingeweiht, aber sein Besitzer hat nie darin gelebt. Nach dem Tod seiner Frau Pernelle ließ er diese Einrichtung errichten. Im Erdgeschoss befand sich ein Geschäft, während in den darüber liegenden Stockwerken die Ärmsten der Armen Zuflucht finden konnten. Die Unterkunft wurde ihnen gegen eine Gegenleistung angeboten: Sie mussten ihre Morgen- und Abendgebete verrichten.
Heute beherbergt das Haus von Nicolas Flamel ein in der Hauptstadt bekanntes Restaurant: dieAuberge de Nicolas Flamel. Geschätzt alseines der ältesten Gasthäuser der Hauptstadt, genießt man hier einebistronomische Küche, die der französischen Gastronomie alle Ehre macht.
Standort
Gasthaus Nicolas Flamel
51 Rue de Montmorency
75003 Paris 3
Zugang
M° Rambuteau
Offizielle Seite
www.auberge-nicolas-flamel.fr