Acmé ist eines der begeisterndsten Pariser Restaurants, die wir in diesem Jahr getestet haben. Es ist gesagt. Hinter diesem hübschen Restaurant im Viertel Popincourt stehen die Küchenchefin Margot Delacroix und ihr Partner Lucas Moissonnier, Geschäftsführer des Lokals. Eine Angelegenheit des guten Geschmacks und der gehobenen Gastronomie, die dem Elitären, das dieses Genre umgibt, ein Ende setzen möchte.
Diese Wette ist mehr als gelungen. Schon in der Einrichtung, wo sich der aufmerksame Service von Lucas in einem warmen Saal mit dem Flair eines Künstlerhauses bewegt. Auch in den Gläsern, die im Rhythmus der von Lucas, der auch Sommelier des Lokals ist, in Zusammenarbeit mit der Weinbar Carton de Six sorgfältig ausgewählten, atypischen Kombinationen von Speisen und Weinen vorbeiziehen.
Auf den Tellern schließlich, die von dieser Küchenchefin mit Konditorausbildung zubereitet werden, finden Sie zwar die besten Adressen der Gastronomie, aber die Rechnung wird nicht wie üblich in die Höhe getrieben. Hier schwanken die 4-, 5- und 6-Gänge-Menüs zwischen 42€, 51€ und 59€ und werden von New-Wave-Titeln wie Flipperball, Dont you want me und Yellow brick road begleitet. Zum Mittagessen gibt es 25€, zum Brunch 36€.
Mit der Einführung ihrer eigenen Adresse wollte Margot Delacroix aber auch weg von den Problemen mit missbräuchlichen Verhaltensweisen, die die Welt der Küche seit Jahrzehnten vergiften und nun nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden. Good vibes only bei Acmé, und diese Bonhomie macht sich im Service und in den Gerichten bemerkbar.
Im Detail scheinen die Teller von grenzenloser Kreativität durchzogen zu sein: Unanständige Krabbenrolle (16,5€) und ihr hausgemachtes, getoastetes Brioche mit würziger Butter, mit Calamansi-Zitronengel und Passionsfruchtgel glasierter Kohlrabi; Eiparfait mit falsch rustikalem Fenchel, vor Ort mit Heu geräuchert; N'duja-Törtchen (9,5€), geräucherter Schellfisch und Borretsch; Rübentartar nach Art eines Rindertartars, in Salzkruste gegart, mit Soja kandiertes Eigelb. Gewagte Kombinationen und zauberhafte Realisierungen.
Das Experiment geht weiter mit Durum de Cecina de Leon (11€), Kaffeecreme, Cassisessig, Ysop; Schweinekarree bei niedriger Temperatur mit Honig gegart, Artischocken, Zucchinipüree und einem teuflischen Bratensaft; das Ganze begleitet von berauschenden Cuvées, darunter ein unvergesslicher Cabernet Franc mit Metaromen.
Das Dessert besteht die Prüfung mit sehr gut, eine Ganache montée à la Majoran (12€), Chartreuse-Insert, Eis und Gavotte à la Rose, begleitet von einem Cocktail mit Mastix, Bergamotte und Majoran; angesichts der süßen Ausbildung der Chefin zweifelte man keine Sekunde daran.
Werden wir wiederkommen? Mit offenem Mund, ja!
Standort
Restaurant Acme
16 Rue de l'Asile Popincourt
75011 Paris 11
Offizielle Seite
acmeparis11.fr