Nicht weit von den Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l'Est entfernt befindet sich ein Tisch, der einen Umweg wert ist. Wie heißt er? P'tit bon. Hinter diesem modernen Bistro mit seinen ausgefeilten Angeboten stehen Camille und Maxence. Beide haben unter anderem im Mojo im 17. Arrondissement gearbeitet. Während Maxence als zweiter Mann in der Küche die Geschmacksknospen der Gäste kitzelte, sorgte Camille für den Service im Speisesaal. Nach einer tollen Erfahrung im Haus beschlossen Camille und Maxence schließlich, sich gemeinsam in ein neues Abenteuer zu stürzen: die Eröffnung ihrer ersten Adresse in Paris. Im September 2024 eröffneten sie dann P'tit bon im 9. Arrondissement anstelle von L'Elan. Ein lebendiges Viertel, das Camille gut kennt.
Und während manche Unternehmer keine andere Wahl haben, als sich in endlose Bauarbeiten zu stürzen, erhält das sehr sympathische Duo ein tadelloses Lokal zurück. Camille und Maxence fügen dem Raum mit etwa 30 Gedecken dennoch ihre eigene kleine Deko-Note hinzu: einige Weinflaschen über der offenen Küche und hinter der Bar, Trockenblumen auf jedem Holztisch und nicht zu vergessen die Leinwände mit den berühmten"Gros Bonhommes" von Guillaume Ledoux, dem Maler und Sänger der Gruppe Blankass.
Eine freundliche Dekoration, die nur Gutes für die Verkostung erwarten lässt. Zur Verkostung kommt man, wenn man die verlockende Speisekarte des P'tit bon entdeckt. Hier wird alles hausgemacht, mit Produkten der Saison und möglichst aus kurzen Transportwegen.
Auch die Speisekarte ist kurz gehalten. Das ist auch gut so, denn das mögen wir. Wenn Sie lieber aus einer langen Liste auswählen möchten, dann gehen Sie lieber weiter. Bei P'tit bon ist es genau umgekehrt. Das Duo bietet drei Vorspeisen zur Auswahl, fünf Hauptgerichte - darunter ein Fischgericht und ein vegetarisches Gericht - und drei Desserts, darunter eine Auswahl an Käsesorten.
An diesem Abend entscheiden wir uns bei unserem Besuch für DIE Spezialität des Hauses: die berühmte Pastete, die von Maxence mit Liebe und Talent hergestellt wird. Sie besteht aus einer Füllung aus Geflügel (70 %) und Schwein (30 %), getrockneten Aprikosen, Blumenkohlgurken und frischen Kräutern. Wir verstehen schnell, warum diese Vorspeise ständig auf der Speisekarte steht. Ein echter Leckerbissen, der Liebhaber der großen Klassiker der französischen Küche begeistern wird!
Gegenüber ist Platz für eine Vorspeise, die ebenfalls großes Lob verdient: das weichgekochte Ei, zart auf zartschmelzendem Grünkohl gebettet, dazu einige großzügige Stücke Schellfisch, Brotcroutons und eine köstliche Räuchercreme, die aus Schellfischparüren hergestellt wird, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
Wir setzen die Verkostung fort mit dem großzügigen und köstlichen vegetarischen Teller mit gebratenem Gemüse, gekochtem Dinkel und Salbei-Chips auf der einen Seite. Auch hier ist das Geschmackserlebnis groß, mit perfekt gegartem Wintergemüse, das mal zartschmelzend, mal knackig ist. Besondere Erwähnung auch für das sehr schöne Anrichten.
Auf der anderen Seite stehen wir auf das Bavette vom Lendenstück des Charolais-Rinds, das etwa 200 g wiegt. Eine kleine Feinheit bei diesem Gericht, wie übrigens auch bei den beiden anderen Fleischsorten auf der Karte (Ente und normannische Rinderrippe). Man kann die Beilage und die Sauce selbst wählen. Wir entscheiden uns für die Gemüsepfanne der Saison und den unvergesslichen hausgemachten Fleischsaft, der das Bavette wunderbar verfeinert.
Um diese Gerichte zu begleiten, verfügt P'tit bon über eine schöne Weinkarte, die Weine aus Bordeaux, Burgund und dem Languedoc-Roussillon anbietet. Für die Liebhaber von geistreichen Getränken bietet das Haus auch einige Signature-Cocktails wie den " Chartreuse Mule " an.
Wie könnte man diese Verkostung beenden, ohne die Desserts von P'tit bon und den berühmten großen Kohlrabikrapfen zu probieren? Sie liegen nebeneinander, direkt vor Maxence in der Küche, und haben uns seit Beginn des Essens schöne Augen gemacht. Wir werden Sie nicht anlügen. Dies ist einer der besten Windbeutel, die wir je probiert haben. Der Brandteig ist köstlich und die Cracker sind der Hammer. Im Inneren schmelzen wir dahin für die cremige Vanille-Sahne aus Madagaskar. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gießt Camille vor unseren Augen vorsichtig eine köstliche Pekannuss-Nougatfüllung und einige karamellisierte Pekannüsse. Dieses Dessert kommt bei den Kunden so gut an, dass das Duo beschlossen hat, es auf seiner Karte zu behalten, um es zu seiner süßen Signatur zu machen, die je nach Jahreszeit variiert wird.
Wenn Sie aber lieber mit einer leichteren süßen Note abschließen möchten, wird P'tit bon auch Ihre Geschmacksknospen verführen, zum Beispiel an diesem Abend mit einer fruchtigen Pavlova, die aus einem knusprigen Baiser und einer Mango/Passionsfrucht-Brunoise besteht, und einem Passionsfrucht-Gel.
Mit seiner einfachen, aber perfekt ausgeführten französischen Küche, seinen modernen, großzügigen und unglaublich leckeren Tellern gelingt dem P'tit bon von der Vorspeise bis zum Dessert ein makelloser Auftritt. Als Zeichen für Qualität hat das Restaurant bereits einige Stammgäste, vor allem mittags, wo die Gäste das zweimal pro Woche wechselnde " menu du moment " (ein einziges Menü auf der Schiefertafel) genießen können.
Mit solchen Trümpfen und seinem herzlichen und freundlichen Empfang wird sich P'tit bon zweifellos schnell in den engen Kreis der sehr guten Restaurants mit französischer Küche im 9.
Dieser Test wurde im Rahmen einer beruflichen Einladung durchgeführt. Falls Ihre Erfahrung von unserer abweicht, teilen Sie uns dies bitte in den Kommentaren mit.
Standort
P'tit bon
113 Rue du Faubourg Poissonnière
75009 Paris 9
Tarife
Entrée : €11 - €13
Dessert : €11
Plat végétarien : €22
Plat de poisson : €24
Bavette d'aloyau de boeuf : €26
Offizielle Seite
www.restaurantptitbon.fr
Reservierungen
www.restaurantptitbon.fr
Weitere Informationen
Geöffnet von Montag bis Freitag mittags und abends Geöffnet am Samstagabend