Mit 220 000 Abonnenten auf Instagram und 137 000 Abonnenten auf Youtube ist es gut möglich, dass Sie seinen Kopf - und sein unaufhaltsames Messergeschirr - schon einmal in einem Kochvideo gesehen haben. Der Social-Media-Starkoch Eloi Spinnler eröffnet endlich sein zweites Restaurant in Paris, das seit vielen Monaten angeteasert wurde.
Und dafür setzt der Chefkoch seine Erkundung der sieben Todsünden fort. Nach Orgueil im 11. Arrondissement widmet er sich nun der Colère (Zorn ) und eröffnet seinen zweiten Tisch in der Feinschmeckerstraße Rue Richer. Aber Vorsicht, hier ist kein Zorn in Sicht, sondern eine gesunde Wut, die von einem immer noch brennenden Wunsch getrieben wird, bessere Konsum- und Ernährungsgewohnheiten zu fördern.
Wie im Orgueil bietet Eloi Spinnler eine altruistische, abfallfreie Küche mit französischer Würze in einem vom Architekturbüro Friedmann & Versace entworfenen Dekor, das auf Second-Hand-Produkte setzt. Das Herzstück des Restaurants ist ein von Gesso handgeschnitzter Kamin in Form eines Drachens und Sitzbänke mit einem Stoff, der das Thema der mythologischen Kreaturen aufgreift und Phönixmotive trägt.
Der Koch ist sich der Umweltprobleme unserer Zeit bewusst und ist von der Lebensmittelverschwendung geprägt, die er in den großen Häusern, die er während seiner Ausbildung besuchte, miterleben musste . Er ist davon überzeugt, dass nichts verloren geht und alles verarbeitet werden kann. Er nutzt jeden Teil von Obst und Gemüse - Haut, Fleisch, Kerne -, interessiert sich für Innereien statt für Edelteile, verwendet Karkassen für Saucen und reduziert seinen CO2-Fußabdruck durch die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten, die ihm nur saisonale Produkte liefern - Obst, Gemüse, aber auch Fisch.
Wie inOrgueil, das einen versteckten Raum neben der Küche enthüllte, in dem man eine andere Speisekarte als im Restaurant genießen konnte, ist auch Colère in zwei verschiedene Bereiche unterteilt. Einerseits gibt es ein Bistro, in dem Sie abends und mittags am Wochenende Gerichte zum Teilen und mittags unter der Woche erschwingliche Mittagsangebote (18€, 23€, 28€) genießen können. Andererseits die Theaterseite mit Platz für bis zu 15 Personen, die hinter einem schweren Vorhang verborgen ist. Hier erwartet Sie jeden Abend um 20 Uhr ein immersives Erlebnis vor der offenen Küche mit einem 7-Gänge-Menü (78€, 122€ mit Essens- und Weinbegleitung) und einem 4-Gänge-Menü (50€, 80€ mit Essens- und Weinbegleitung) zum Mittagessen von Donnerstag bis Sonntag.
Auf seiner Speisekarte enthüllt das Colère eine französische Küche, die mit einem Hauch von Chili aus anderen Ländern angereichert ist. Zu entdecken gibt es zum Beispiel Russisches Roulette, ein gefülltes Blätterteiggebäck, das beim Anschneiden Überraschungen bereithält (11€), Vulkanei und Mayonnaise mit Tintenfischtinte und Chili (9€), Reis aus der Camargue nach Art von Cacio e Pepe, Rotweinreduktion, Eigelb und Reis-Chips (15€), Gnocchi nach römischer Art, Spinat, Comté und pochiertes Ei (16€), Seehecht in Salzkruste, umhüllt von einem Kohlblatt und Shiso (41€), Tarte Tatin mit Gemüse und Zitronencreme (20€), Entenparmentier, Fleischjus und Kartoffelpüree mit geräucherter Butter (24€), Kotelett vom Tarn-Schwein mit Petersilie, das im Saal nach dem Pierrade-Prinzip auf einer Salzplatte angebraten und mit Dauphine-Kartoffeln und Kressecoulis serviert wird (39€) oder Vanilleflan und Pimentkaramell (11€) und Schokoladensoufflé mit Kascha-Eis (14€) zum Nachtisch.
Eine neue Adresse, die sehr, sehr schnell von sich reden machen dürfte!
