Benoit Paris, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Bistro von Alain Ducasse in Les Halles

Das Restaurant Benoit Paris von Alain Ducasse, das seit 1912 im 1. Arrondissement ein Treffpunkt für Genießer ist und mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet wurde, lässt uns genussvoll in das Paris vergangener Zeiten eintauchen.

Vor fast 150 Jahren gab Emile Zola Les Halles seinen Spitznamen"Bauch von Paris", weil es hier so viele und so reichhaltige Lebensmittel zu kaufen gab. Kein Wunder also, dass es in diesem zentralen Viertel der Hauptstadt, in dem die von Victor Baltard errichteten Halles mittlerweile durch das bekannte modernisierte Dach ersetzt wurden, von guten Restaurants undhistorischen Einrichtungen nur so wimmelt.

Zu diesen gehört ohne mit der Wimper zu zucken das Restaurant Benoit Paris, das 1912 von dem Metzger Benoit Matray eröffnet wurde und sich schnell zu einer beliebten Adresse für ganz Paris entwickelte. Im Jahr 2005 übernahm Alain Ducasse die Pariser Institution und führte sie in eine neue Ära, indem er ihr einen ersten Stern im Guide Michelin verlieh und das Benoit damit zum einzigen echten Bistro in Paris machte, das von dem berühmten roten Führer mit einem Stern ausgezeichnet wurde.

Im Inneren scheinen die Räumlichkeiten seit der Eröffnung des Restaurants unverändert geblieben zu sein, mit ihrer alten Holzvertäfelung, den roten Samtbänken, den ziselierten Glasscheiben, die den Raum begrenzen, der großen Theke und dem Geschirr aus der damaligen Zeit. In einem eleganten und gedämpften Ambiente bewegen sich die Kellner in einem sorgfältig choreographierten Ballett und haben immer einen guten Ratschlag zu den Gerichten oder den guten Weinen, die sie im Glas, im Krug oder in der Flasche begleiten.

Auf der Speisekarte, die der Bistrotradition verpflichtet ist, enthüllt Benoit Paris die größten Klassiker der französischen Küche, die von Kelly Jolivet, die seit Anfang 2022 hinter dem Herd steht, mit Bravour ausgeführt werden. Die 28-jährige junge Köchin, die im Louis XV-Alain Ducasse in Monaco und im Ducasse sur Seine in Paris gearbeitet hat, macht den unumgänglichen Gerichten des Pariser Hauses alle Ehre, fügt der Speisekarte des Bistros aber auch ihre eigene kleine, kreative und persönliche Note hinzu.

Zu Benoits legendären Gerichten gehören die Pastete im Teigmantel, die Schnecken im Schneckenhaus oder die Blutwurst mit Äpfeln. Sie finden sie in den drei Mittagsangeboten zu 32 € (Vorspeise/Hauptspeise oder Hauptspeise/Dessert) und 42 € (Vorspeise/Hauptspeise/Dessert), aber auch auf der Speisekarte, die mit festlichen Zeichnungen aus den Anfängen des Restaurants geschmückt ist.

Als Vorspeise wird das sorgfältig gewürzte und würzige Rindertartar (26€) mit Waffelkartoffeln serviert, während das feine Törtchen mit Waldpilzen (24€) uns zu unserer Freude endgültig in die Herbstsaison versetzt.

Dann entscheiden wir uns für ein Kultgericht von Benoit Paris, den Bio-Tigerkalbskopf in Ravigote (34€), ein wahres Wunderwerk; bevor wir mit einem Gericht voller Reliefs und teuflisch schmackhaft weitermachen, dem Gourmet-Sauté von Kalbsbries, Hahnenkämmen und -nieren, Gänseleber, getrüffelter Jus (48€), das wir bis zum letzten Tropfen sautieren und Ihnen als Liebhaber von Innereien nur wärmstens empfehlen können.

Die Gerichte werden sehr großzügig serviert und verhindern, dass wir uns in die Desserts verlieben, die, wie man betonen muss, mit Eis, Kaffee und Schokolade aus den verschiedenen Manufakturen von Alain Ducasse zubereitet werden. Aber das ist nur ein Teil davon, so sehr träumen wir davon, diese Profiteroles oder den Savarin à l'Armagnac zu probieren.

Vor über 100 Jahren wurde der Slogan "Chez toi, Benoit, on boit, festoie, en rois" gefunden; seitdem hat sich nichts geändert!